Gedenktafel in Erinnerung an Prof. Konrat Ziegler

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Sehr geehrte Freunde, Förderer und Alumni unserer Alma Mater,

der Verein der Freunde und Förderer der Universität ruft zu Spenden für eine Gedenktafel für Professor Konrat Ziegler auf. Konkret werden 1400 Euro benötigt, die durch Spenden an unseren gemeinnützigen Verein gesammelt werden. Die Kontodaten finden Sie unter unserem Aufruf. Die Spende wird durch eine Spendenbescheinigung bestätigt und kann steuerlich geltend gemacht werden.

Der Philologe Konrat Ziegler (1884–1974) war ein Greifswald Professor, Dekan und 1928/29 Rektor der Universität. Als aufrechter linksliberaler Demokrat, Pazifist und Gegner des Antisemitismus wurde er wegen „nationaler Unzuverlässigkeit“ am 2. Mai 1933 zunächst „beurlaubt“ und am 21. September unter Kürzung seiner Bezüge in den Ruhestand versetzt. Die Familie zog wenig später nach Berlin um.

In der Zeit des Nationalsozialismus war Ziegler 18 Monate im Zuchthaus und später im Gefängnis inhaftiert, weil er einen jüdischen Mitbürger bei dessen Flucht ins Ausland unterstützt hatte. Seine Familie lebte entsprechend gefährdet. Trotzdem wurde mehrfach eine untergetauchte jüdische Bekannte in der Berliner Wohnung untergebracht. Später versteckte Ziegler auch seinen als Juden verfolgten Greifswalder Kollegen Kurt Latte. Ziegler ist dafür als Gerechter unter den Völkern in Yad Vashem geehrt worden. Nach seiner Entlassung in Greifswald hat Ziegler, auch nach dem Krieg, nie wieder richtig wissenschaftlich Fuß fassen können – unter anderem deshalb, weil ihm die Kollegen im Rahmen von Berufungsverfahren ankreideten, dass er in der NS-Zeit nicht genug publiziert hätte (er hatte unter Publikationsverbot gestanden).

Dabei war Ziegler ein bedeutender Gelehrter, der mit einem vielschichtigen Œuvre in verschiedensten Bereichen – etwa zum Werk Plutarchs, zu den staatstheoretischen Arbeiten Ciceros und auf dem Gebiet der Religionsgeschichte – Grundlagenarbeit geleistet hat. Bis heute ist er einer größeren Öffentlichkeit als letzter Herausgeber des Fachlexikons „Paulys Real-Encyclopädie“ bekannt. Hier in Greifswald hat sich Ziegler auch im Bereich der Lehre sehr engagiert und dabei ein staunenswert breites inhaltliches Spektrum abgedeckt.

Zum Erinnerung an Konrat Ziegler soll eine Gedenktafel an seinem früherem Wohnhaus in der Robert-Blum-Str. 13 (seinerzeit Moltkestraße) angebracht werden, aus dem die siebenköpfige Familie 1933 ausziehen musste.

Spenden mit dem Verwendungszweck „Gedenktafel Konrat Ziegler“

gehen auf das Konto der Freunde und Förderer der Universität:

IBAN: DE60 1505 0500 0000 0021 00

BIC: NOLADE21GRW (Sparkasse Vorpommern)

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